 Bischof 
		Luiz Flavio Cappio gehört einem Franziskaner- Orden an und ist Bischof 
		in der Diözese Barra, ein sehr armes Bistum am Mittellauf des Rio São 
		Francisco in Nordost-Brasilien. Dom Luiz repräsentiert wie kein anderer 
		den Kampf für den Fluss und die Menschen, die an seinem Ufer wohnen.
Bischof 
		Luiz Flavio Cappio gehört einem Franziskaner- Orden an und ist Bischof 
		in der Diözese Barra, ein sehr armes Bistum am Mittellauf des Rio São 
		Francisco in Nordost-Brasilien. Dom Luiz repräsentiert wie kein anderer 
		den Kampf für den Fluss und die Menschen, die an seinem Ufer wohnen.
Luiz Flavio Cappio, ist 
		am 04. Oktober 1946, in Guratinguetá (São Paulo), am Tag des Heiligen 
		Franziskus, geboren. Dom Luiz hat die meiste Zeit in seinem Leben am 
		Ufer des Rio São Francisco verbracht.
Bis 1974 wirkte er in der 
		Arbeiter-Pastorale in São Paulo, bis er in die arme semiaride Region des 
		Bundesstaates Bahia aufbrach. Damals reiste er lediglich mit der 
		Kleidung, die er am Leib trug, in die Armenregion des Nordostens ab. Im 
		Jahr 1997 wurde er in Barra (Bahia) zum Bischof ernannt.
Er wurde über die Grenzen 
		Brasiliens bekannt, als er am 4. Oktober 1992 mit zusammen mit drei 
		weiteren Aktivisten über ein ganzes Jahr hinweg eine ein Wallfahrt von 
		der Quelle bis zur Mündung des 2.700 km langen Rio São Francisco machte. 
		Mit diesem symbolischen Akt wiesen die Wallfahrer die Öffentlichkeit auf 
		die gravierenden Probleme des Flusstals und seiner Bevölkerung hin. In 
		einem Gottesdienst an der Quelle zu Beginn der Pilgerreise zog Bischof 
		Cappio folgendes Resümee: "Die verzweifelte Lage im São Francisco Tal 
		ist Teil einer globalen Krise. Sie macht uns bewusst, dass der blinde 
		Fortschrittsglaube zur Unterentwicklung vieler Völker geführt hat und 
		das Leben der ganzen Erde bedroht. Es liegt an uns, weiter dem Weg des 
		Todes zu folgen oder uns für das Leben einzusetzen."
Die Situation des Flusses 
		verschlimmerte sich jedoch weiter. Die Regierung Lula treibt seit 2005 
		ein Projekt zur Umleitung von Teilen des Flusswassers voran. Angesichts 
		dessen sah Dom Luiz in der Tradition des gewaltfreien Protestes von 
		Mahatma Gandhi in einen Hungerstreik die letzte Chance des Widerstandes. 
		Am 26. September 2005 begann er sein Fasten und Beten in Cabrobó, dem 
		Ort, an dem die Wasserentnahme für den Nordkanal gebaut werden soll. 
		Tausende Menschen kamen nach Cabrobó um sich solidarisch zu zeigen, aus 
		der ganzen Welt schickten die Menschen Briefe, um den Widerstand zu 
		unterstützen.
Nach elf Tagen beendete 
		er sein Fasten aufgrund des Versprechens des Präsidenten Lula, dass ein 
		umfassender Dialogprozess mit der Bevölkerung über das Projekt der 
		Umleitung des durchgeführt wird und die Revitalisierung des Flusses 
		Priorität wird. Dieses Abkommen wurde vom Präsidenten nicht eingehalten, 
		was eine Reihe von Protesten und rechtlichen Einsprüchen gegen das 
		Projekt auslöste. Stattdessen wurde das brasilianische Militär Ende Mai 
		beauftragt mit den Bauarbeiten zu beginnen. Nach zwei Jahren 
		vergeblicher Versuche von Organisationen der Zivilgesellschaft, einen 
		demokratischen, transparenten und partizipativen Dialog über das Projekt 
		zu erreichen entschloss sich Bischof Cappio erneut zu dem radikalen 
		Schritt seinen Hungerstreik als Zeichen des friedlichen Widerstands 
		gegen die Zerstörung des Rio São Francisco fortzusetzen.
Dom Luiz war 
		erneut im Hungerstreik!!!
Am 27.11.07 hat der 
		Bischof der Diözese Barra (Bahia), Dom Luiz Flávio Cappio, in einem 
		offenen Brief an den Präsidenten Lula bekannt gegeben, dass er seinen 
		Hungerstreik als Zeichen des Protestes gegen die Zerstörung des Rio São 
		Francisco und das Flussableitungsprojekt wieder aufnimmt.
Der Bischof verwies in 
		seiner Ansprache in der Franziskus-Kapelle in Sobradinho (Bahia), am 
		Ufer des Sobradinho Stausees auf die drängenden Probleme der 
		Wasserreserven des Flusses. Der Stausee verfügt momentan nur über 14% 
		seiner Speicherkapazität. Darin sieht Bischof Cappio ein deutliches 
		Zeichen dafür, dass eine Flussumleitung und weitere Eingriffe fatale 
		Folgen hätten.
Nach dem vernichtenden 
		Urteil des höchsten Gerichtes am 20.12.2007, das den Baustopp mit 6 
		gegen 3 Stimmen aufhob, viel Dom Luiz in Ohnmacht und wurde in einem 
		nahen Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt. In einem langen 
		Gespräch mit seiner Familie und mit seinen Beratern konnte er überzeugt 
		werden, sein Fasten zu beenden.
Am 21.12.2007 gab er in 
		einem Gottesdienst das Ende seines Fastens bekannt. Dom Luiz machte aber 
		deutlich, dass sein Kampf für die Schöpfung weitergeht.