 Um 
			die bisher nur extensiv genutzten aber weit weg vom Fluss liegenden 
			Böden für die Exportlandwirtschaft (v.a. Obstplantagen) nutzen zu 
			können,  sollen, durch 
			Ableiten eines Teiles des Wassers vom São Francisco, 
			Bewässerungsprojekte ermöglicht werden. Im Kaiserreich unter 
			dem Kaiser Dom Pedro II., also schon vor 130 Jahren, kamen die 
			ersten Pläne auf. Das Wasser soll mittels riesiger Pumpstationen und 
			Kanälen (in der Karte gelb dargestellt) in Richtung Norden geleitet 
			werden, wo dann das Wasser genutzt werden soll. Zudem sollen 
			temporäre Flüsse zu Flüssen mit ständig strömendem Wasser gemacht 
			werden. Nutznießer werden die Banken, wenige agroindustrielle 
			Unternehmen und die großen Baukonzerne sein. Die ökologischen 
			Schäden sowohl unterhalb der Entnahmestelle als auch dort, wo das 
			Wasser hingeleitet wird, sind von unabhängigen Untersuchungen 
			bestätigt. Auch ökonomisch rechnet sich das Ganze nicht, darauf 
			weist auch die Weltbank hin, die die Finanzierung des jetzigen 
			Projektes ablehnte. Die in dieser Region lebende Bevölkerung, die es 
			gelernt hat mit der Trockenheit zu leben, 
			wird nichts vom Projekt haben, im Gegenteil, sie muss um ihr 
			Land fürchten.
Um 
			die bisher nur extensiv genutzten aber weit weg vom Fluss liegenden 
			Böden für die Exportlandwirtschaft (v.a. Obstplantagen) nutzen zu 
			können,  sollen, durch 
			Ableiten eines Teiles des Wassers vom São Francisco, 
			Bewässerungsprojekte ermöglicht werden. Im Kaiserreich unter 
			dem Kaiser Dom Pedro II., also schon vor 130 Jahren, kamen die 
			ersten Pläne auf. Das Wasser soll mittels riesiger Pumpstationen und 
			Kanälen (in der Karte gelb dargestellt) in Richtung Norden geleitet 
			werden, wo dann das Wasser genutzt werden soll. Zudem sollen 
			temporäre Flüsse zu Flüssen mit ständig strömendem Wasser gemacht 
			werden. Nutznießer werden die Banken, wenige agroindustrielle 
			Unternehmen und die großen Baukonzerne sein. Die ökologischen 
			Schäden sowohl unterhalb der Entnahmestelle als auch dort, wo das 
			Wasser hingeleitet wird, sind von unabhängigen Untersuchungen 
			bestätigt. Auch ökonomisch rechnet sich das Ganze nicht, darauf 
			weist auch die Weltbank hin, die die Finanzierung des jetzigen 
			Projektes ablehnte. Die in dieser Region lebende Bevölkerung, die es 
			gelernt hat mit der Trockenheit zu leben, 
			wird nichts vom Projekt haben, im Gegenteil, sie muss um ihr 
			Land fürchten. 
Unter dem Präsidenten 
			Cardoso konnte durch internationalen Protest das Projekt verhindert 
			werden. Die Initiatoren des Protestes waren damals der Meinung, dass 
			dieses pharaonische Projekt endgültig vom Tisch wäre; wir haben uns 
			getäuscht. 
Der 
			derzeitige Stand  
Jetzt, unter dem 
			Präsidenten Lula, ist es aus den Schubladen geholt und als Projekt 
			mit höchster Priorität gestartet worden. Die Bevölkerung, 
			Nichtregierungsorganisationen, aber auch die Industrie, die durch 
			das Ableiten des Wasser Schaden nehmen würde (es sind die Kraftwerke 
			unterhalb der Entnahmestellen) – als auch Regierungen von 
			Bundesstaaten, die gegen das Projekt sind 
			– wurden nicht oder unzureichend an den Entscheidungen 
			beteiligt. Der gesamte Prozess steht im starken Gegensatz zu den 
			Versprechungen der Regierung einer transparenten und partizipativen 
			Regierungsführung. 
Dieses vorrangige 
			Projekt der Regierung im Rahmen des mehrjährigen Entwicklungsplanes 
			beinhaltet die Ableitung von 127m3/sec Wasser 600 km aufwärts von 
			der Mündung des São Francisco Fluss, wodurch das Problem der Dürre 
			im semiariden Brasilien gelöst werden soll (Versorgung von 6 
			Millionen Menschen und Bewässerung von 180 000 ha). Die Kosten und 
			der Nutzen des Projekts gehen – wie oben dargelegt - allerdings an 
			verschiedene Gruppen, d. h. es begünstigt die ohnehin Reichen. 
			Die abgeleitete Wassermenge fehlt aber auch für die 
			Stromgewinnung von drei Kraftwerken flussabwärts. In Trockenjahren, 
			wenn die Wasserführung auf 600 m3/sec sinkt, wäre das zusätzlich 
			eine ökologische Katastrophe. 
Anstelle dieses von 
			oben herab geplanten Projektes hat die Zivilgesellschaft folgende 
			sozial und ökologisch gangbare Vorschläge: 
Einbeziehung der 
				Bevölkerung bei der Ausarbeitung des Entwicklungsplanes des 
				gesamten São Francisco Beckens durch das Fluss-Becken-Komitees 
				(bis April 2004 vorgesehen);
				
 Realisierung des „Permanenten Programms der Konviventia mit dem 
				semi-ariden - Klima“ (wartet als Gesetzesprojekt Nº 1114/99 auf 
				Behandlung im brasilianischen Kongress);
				
Ausnützung der 
				Regenwassernutzung für Haushalt, Landwirtschaft und Tierhaltung 
				(ein Anfang ist das Projekt Eine Million Zisternen von ASA – 
				Vereinigungen der nicht staatlichen Organisationen des 
				brasilianischen semi-ariden Gebietes);
				
Politik einer 
				echten „Revitalisierung“ des ganzen Flussbeckens (Flusslauf, 
				Quellgebiete, Ökosystem von Caatinga und Cerrado) unter 
				Berücksichtigung aller wirtschaftlichen, politischen, sozialen 
				und ökologischen Aspekte.